Die Lausitzer Heide

Sonnige Heidekrauttriften, sandige Wege, die sich durch Kiefernwälder schlängeln, Moorwälder und trockene Dünen. Mageren Waldwiesen folgen Heiden und stille Teiche. Eichenalleen säumen uralte Teichdämme, Kiefernwälder gehen über in schwarzen Hochwald. Eine vergessene Landschaft, in der die Zeit stillzustehen scheint. So präsentiert sich die Landschaft zwischen Lausitzer Grenzwall im Norden und dem fruchtbaren Oberlausitzer Gefilde im Süden, zwischen Senftenberg im Westen und der Neißeaue im Osten am Ende des 19. Jahrhunderts.

Gravierender Eingriff in die Natur

Folgenreich für das Schicksal der Lausitzer Heide um Hoyerswerda und Muskau war die Erschließung der Kohlelager im Lausitzer Urstromtal. Wo eben noch verträumte Heidewälder, sumpfige Niederungen und schilfumstandene Teiche waren, breiteten sich die kahlen Flächen ausgekohlter Tagebaue aus, die Gebirge der Abraumhalden und die toten Wasserflächen der Restlöchern mit ihren Schildern, welche Lebensgefahr anzeigen, Rohrleitungen, stillgelegte Industriebahnen, unendlich lange Betonstraßen, angelegt als Umgehungsstraßen um die Tagebauflächen, durchziehen bis heute die Heide.

Nur manchmal, gleichsam wie Inseln in dieser umgewälzten Landschaft, haben sich unberührte Abschnitte, Wälder, Wiesen und Siedlungen erhalten. Wenn andernorts die oft mehrmals umgeleiteten Flüsse und Bäche zu Abflüssen für das brackige Grubenwasser geworden sind, hier fließen sie noch in den alten Mäandern zwischen sumpfigen Wiesen dahin. Storch und Kranich sind hier immer noch zu Hause. In den aufgelassenen Tagebauen haben sich Wölfe eingefunden – in den neunziger Jahren aus Polen eingewandert.

(Quelle und zum Weiterlesen: In der Lausitzer Heide, J. Matschie/ Hans Mirtschin, Domowina-Verlag 2001)

Wieder im Einklang mit der Natur sein

Ferien in der Lausitzer Heide machen: Sie begegnen auf Ihren Wanderungen kaum einem Menschen. Sie sehen stille Dörfer und Tiere, von denen Sie dachten, es gäbe sie nur noch in Skandinavien oder in Ihren Kindheitserinnerungen – zum Beispiel Seeadler, Kraniche und Schwarzstorch. Und Sie können dem melancholischen Gesang der Unken an den vielen Teichen lauschen.

1996 erkannte die UNESCO einen Teil dieser Landschaft – das größte zusammenhängende Teichgebiet Deutschlands – als Biosphärenreservat an.